In der Stadt Mönchengladbach soll aktuell die Entwidmung der für die Verlängerung der S28 vorgesehenen Trasse betrieben werden. Das wäre das Todesurteil für die in allen Belangen sinnvolle Erweiterung bis Viersen.
Die Grünen im Kreis- und Ortsverband Viersen unterstützen ausdrücklich den offenen Brief zur S28 von Pro Bahn e.V. und Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD). Er ging vor ein paar Tagen an alle betroffenen Kommunen, Firmen und Institutionen. In dem Brief wird neben den Vorteilen der Verlängerung der Strecke unter anderem erwähnt, dass in Mönchengladbach eine Entwidmung der
für die S28 vorgesehenen Trasse per Flächennutzungs- und Bebauungsplan droht.
Darauf weisen die Grünen im Kreisverband Viersen explizit hin.
„Die Bauleitpläne beziehen sich auf den geplanten Radschnellweg von Krefeld über Willich nach Mönchengladbach, der auf der ehemaligen Bahntrasse zwischen diesen Städten verlaufen soll“, so Reiner Neuss, Sprecher der Kreisarbeitsgemeinschaft Verkehr der Grünen. „Diese Trasse verläuft im Grenzgebiet zwischen Willich und Mönchengladbach etwa für einen Kilometer exakt auf der Trasse der S28“.
Auf Mönchengladbacher Gebiet soll diese Trasse laut Neuss nun für den Radschnellweg entwidmet werden.
„Das Teilstück ist zwar nur knapp 300 Meter lang, damit wäre aber die Verlängerung der S28 gestorben.“ Reiner Neuss kennt die Bauleitpläne, die derzeit zur Information ausliegen und im Laufe des Jahres beschlossen werden sollen. In Ihnen ist ausdrücklich von Entwidmung die Rede. Der Verkehrsexperte meint: „Ich kann mir das nur mit Unwissenheit erklären. Denn es gibt ein Gutachten vom Sommer 2020, aus dem hervorgeht, dass sowohl Radschnellweg und S28 parallel auf die Trasse passen.“
Ein konkreter Lösungsvorschlag dafür sei im Gutachten ausgearbeitet und deshalb nur eine Teilentwidmung erforderlich.
„Wir Grüne sind absolut für den Radschnellweg, doch darf ein sinnvolles Mobilitäts- und Umweltprojekt nicht das andere verhindern“, sagt Maria Dittrich, stellvertretende Vorsitzende der Grünen im Kreisverband Viersen. „Wenn für den Radschnellweg die Verlängerung der S28 geopfert werden sollte, dann muss sich Mönchengladbach wirklich fragen, ob es den Klimawandel und die Verkehrswende ernst nimmt. Zumal auch viele Bürgerinnen und Bürger Mönchengladbachs von der S28 profitieren würden.“
Reiner Neuss fügt hinzu: „Der Oberbürgermeister von Mönchengladbach hat jüngst in der WDR-Lokalzeit befürchtet, dass die S28 weiter bis Venlo führen soll und dann Mönchengladbach vom Schienenverkehr in die Niederlande abgeschnitten wäre. Davon ist jedoch keine Rede, sie soll definitiv nur bis Viersen gehen. Auch der aus Düsseldorf kommende RE13 wird weiterhin Mönchengladbach und Venlo anfahren.“
Maria Dittrich gibt zu bedenken, dass auch die für den Radschnellweg vorgesehene Trasse von Krefeld über Willich nach Mönchengladbach laut einer Auskunft der Landesregierung für den Schienenverkehr revitalisiert werden soll.
Dittrich: „Das ist aber wohl nicht kritisch, da diese Trasse für die Realisierung beider Projekte geeignet ist. Nur entwidmen darf man sie nicht!“
Flächennutzungs- und Bauleitplan für den Radschnellweg sind im Entwurf auf der Webseite der Stadt Mönchengladbach unter „Rathaus/Aktuelle Möglichkeiten zur Beteiligung“ einsehbar. Dort kann auch eine Stellungnahme abgeben werden.
Bildunterschrift: Ein Teil der Trasse in Mönchengladbach-Neuwerk. Wenn hier entwidmet wird, ist die Verlängerung der S28 gestorben.
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